Der Martinsumzug gehört fest zum Schönfelder Dorfleben, so auch in diesem Jahr. Am 11. November 2025 versammelten sich wieder zahlreiche Kinder, Eltern und Großeltern, um gemeinsam den Martinstag zu feiern und an die alte Geschichte vom Teilen zu erinnern.
Den Auftakt bildete wie gewohnt die Andacht in der Kirche um 17 Uhr. In dem warm erleuchteten Raum, umgeben von freudigen Kinderaugen und bunten Laternen, erzählte Pfarrer Christoph Strauß die Geschichte des heiligen Martin. Mit viel Charme und leisen humorvollen Zwischentönen holte er die Besucher immer wieder mit Fragen und kleinen Kommentaren ins Geschehen hinein.
Besonders lebendig wurde es, als die Kinder die Rollen übernahmen. Die Pfarrerstochter spielte den frierenden Bettler, während zwei Kinderdarsteller gemeinsam als „Sankt & Martin“ auftraten. Der rote Mantel, beziehungsweise das Martinskostüm, wurde symbolisch geteilt und reichte am Ende für alle drei Figuren, für den Bettler ebenso wie für „Sankt & Martin“. So wurde vor den Augen der Kinder die Botschaft des Abends deutlich. Wer teilt, bleibt nicht selbst im Kalten, sondern sorgt dafür, dass niemand frieren muss. Oder, wie es die Botschaft des Abends ausdrückte: Teilen heißt, dass jeder genug hat.
Um diese Botschaft noch einmal zu verdeutlichen, teilten alle Kinder mit ihren Laternen das Licht in der verdunkelten Kirche. Hierdurch erstrahlte diese in einem feierlichen Glanz, ein ganz besonderer Moment, der zum Innehalten einlud. Zum Abschluss konnten sich alle Besucher ein Hörnchen nehmen und dieses ebenfalls miteinander teilen. Mit dieser Geste wurde der Geist der Geschichte nochmals für alle Besucher greifbar.
Dann setzte sich der Martinszug in Bewegung. Vom Kirchplatz aus führte der Weg über die Hauptstraße und die Dorfstraße bis zum Hof der Familie Raderkopp. An der Spitze des Zuges ritten in diesem Jahr zwei Reiterinnen, Paula mit Jonny von der Fahr- und Reitschule e.V. Schönfeld und Lisa mit Öhrchen, vom Reitverein Schönfeld e.V.. So setzte sich die Botschaft des Abends nicht nur in „Sankt & Martin“ und den geteilten Hörnchen fort, sondern auch darin, dass sich zwei Reiterinnen aus unterschiedlichen Reitvereinen die Aufgabe teilten, den Zug gemeinsam anzuführen.
Hinter ihnen folgte eine lange Reihe von Kindern, begleitet von den Erwachsenen, mit ihren Laternen. Selbst gebastelte Papierlaternen, gekaufte Laternen mit Tiermotiven, liebevoll verzierte Einzelstücke und die Fackeln, welche die Feuerwahr beisteuerte, tauchten die Schönfelder Straßen in ein warmes Licht.
Das Ziel des Umzugs war der Hof der Familie Raderkopp, wo bereits ein großes Feuer brannte. Dieses Feuer bot einen willkommenen Treffpunkt, an dem die Teilnehmer sich versammelten und die Wärme genossen. Für die Kinder gab es zur Stärkung Würstchen und leckere Waffeln, während die Erwachsenen sich bei einem Becher Glühwein aufwärmen konnten. Der familiäre und freundliche Empfang lud die Besucher ein, noch eine Weile zusammenzubleiben, sich auszutauschen und das Beisammensein zu genießen.
Ermöglicht wurde der Martinsumzug auch in diesem Jahr durch das Zusammenspiel vieler Engagierter. Die Kirchengemeinde gestaltete die Andacht, Feuerwehr und Jugendfeuerwehr sorgten entlang der Strecke und am Feuer für Sicherheit, die Reitvereine unterstützte mit den Reiterinnen, und die Familie Raderkopp stellte ihren Hof als Zielpunkt und Treffpunkt zur Verfügung. Und natürlich trugen alle Kinder mit ihren Laternen und alle Eltern mit ihrer Begleitung dazu bei, dass der Martinstag in Schönfeld auch 2025 ein lebendiges Zeichen für Zusammenhalt und das Teilen wurde, ganz im Sinne der Botschaft: Teilen heißt, dass jeder genug hat.