Am 3. Oktober 2025 trat die SG Eintracht Schönfeld mit neun wanderlustigen Eintrachtern, in drei Staffeln und zwei Einzelstarts, beim Berlin-Marsch an. Gewandert wurde ein Rundkurs von 53 Kilometern quer durch die Hauptstadt. Die Distanzen reichten, je nach Team und Abschnitt, von 10 km, 20 km, 23 km und 30 km bis hin zur kompletten Runde. Unsere beiden Einzelstarterinnen bezwangen die vollen 53 Kilometer in etwas über elf Stunden. Eine starke, kompromisslose Ausdauerleistung.
Los ging es für die Staffelstarter und die Einzelstarterinnen bereits vor dem Morgengrauen. Um 4:30 Uhr ging die Fahrt aus Schönfeld nach Berlin. Eine Stunde vor dem Start, ab 6:30 Uhr, war die Anmeldung vor Ort.
Die Route vom ersten bis zum letzten Schritt
Start und Ziel lagen am Sportplatz Hirschgartendreieck / Fürstenwalder Damm. Die ersten Kilometer spulten unsere Wanderer an der Wuhle ab umgeben nassem Gras, und kalter Luft. Die Straßen Berlins lagen noch verschlafen dar. Auf dem Uferweg Richtung Biesdorf-Süd fand jeder ins eigene Tempo, bevor der Tross am Tierpark (Friedrichsfelde) erstmals zusammentraf.
Hinter Alt-Friedrichsfelde wechselten die Bilder. Balkone, Kopfstein, Bus- und S-Bahnspuren leiteten die Wanderer auf die Abschnitte der Rummelsburger- sowie Boxhagener Straße und trugen sie zur Frankfurter Allee, wonach sich sich die Stadt in ihrer ganzen Pracht zeigte. Die langen Linien der Karl-Marx-Allee, der offene Raum am Alexanderplatz, ein Gruß ans Rote Rathaus und leiser Blick des Staunens auf der Museumsinsel, der steingewordenen Antike Berlins. Unter den Linden ging es weiter Richtung Brandenburger Tor. Wie an vielen Stellen der Route war hier ein Fototermin Pflicht.
Entlang der Spree durchs Regierungsviertel am Kanzleramt vorbei, das mit seinen Glasfassaden den modernen Teil Berlins eindrucksvoll präsentierte, führte der Weg um die Siegessäule herum hinein in den großen Tiergarten. Im Stil englischer Landschaftsparks gehalten, hätte der Tiergarten zum Verweilen eingeladen, wenn nicht noch eine großes Stück Strecke vor unseren Wanderern gelegen hätte.
Am Potsdamer Platz nahm der Marsch den Puls der Stadt und ihre Verschiedenheit wieder auf. Zuerst gläsernen Fassaden und Hightech über dem historischen Grundriss und anschließend grüne Uferlandschaften und Gründerzeitbrücken entlang des Landwehrkanals. Über das Hallesche Tor und das Kottbusser Tor führt der Weg unsere Wanderer in eine aufregende Passage, mitten durch den Görlitzer Park. Auch diese Ecken gehören zum Berliner Stadtbild. Wobei sich die gesamte Gruppe einig war, dass eine Route außerhalb des Parks die vernünftigere Wegführung gewesen wäre.
Nach aufregenden Minuten kehrte im Plänterwald wieder Ruhe ein. Der stille Forst und die Schattenwege ließen die Umgebung und die Schritte und den Herzschlag ruhiger werden.
Die letzten Kilometer führten die Gruppe entlang der Treptower Spree in Richtung Wuhlheide, vorbei an einem Stück reinster Fußballkultur, dem Stadion An der Alten Försterei und schließlich zurück zum Ausgangspunkt, dem Sportplatz Fürstenwalder Damm.
Staffelübergaben und Distanzen
Die erste Staffelübergabe in einer der Teams erfolgte nach 10 km am Tierpark. Die markante, gemeinsame Übergabe aller Staffeln lag nach 30 km am 3. Versorgungs-punkt im Großen Tiergarten. So konnte jede und jeder die eigene Strecke setzen. 10, 20, 23 oder 30 Kilometer, passend zu Kondition, Tagesform und Teamtaktik. Parallel dazu zogen unsere zwei Einzelstarterinnen ihr Tempo konsequent durch, gleichmäßig, ruhig, mit klaren Pausen an den Versorgungspunkten.
Leistung, die man spürt
Was diesen Tag ausmachte, war die Summe vieler persönlicher Leistungen. Jede Teilstrecke verlangte Orientierung, Rhythmus, Durchhaltevermögen, vom ersten Schritt an der Wuhle bis zum letzten am Fürstenwalder Damm. Kopfsteinpflaster in Friedrichshain, breite Achsen im Zentrum, das Grün im Tiergarten, Großstadttrubel, ruhige Spreepassagen in Treptow, Waldwege im Plänterwald und der lange Rückweg über die Wuhlheide, dieser Kurs hatte alles. Wer 10 Kilometer setzt, lieferte. Wer 20, 23 oder 30 Kilometer übernahm, trug das Team durchs Herz der Stadt. Und wer die 53 Kilometer am Stück ging, packte an diesem Tag die ganz große Schippe oben drauf. Über elf Stunden konsequentes Gehen waren nicht weniger als ein Statement.
Jede und jeder hat an diesem Tag etwas Eigenes geleistet. Und gemeinsam wurde daraus ein starker Schönfelder Auftritt auf Berlins langen Wegen.
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